Lob und Strafe für die „Olsenbande“

Die Dresdner „Olsenbande“ ist verurteilt. (Dresdner Morgenpost, 18.12.2003)

Das Landgericht Dresden verhängte gestern Haftstrafen gegen die drei Männer, die unter anderem in Juweliergeschäfte einstiegen. Die Richter bescheinigten dem Trio aber auch eine gewisse „Ehrlichkeit“.

Günter S. (54) war mit Sven T. (40) und Jens S. (28) auf Einbrechertour unterwegs. Wie im Film „arbeiteten“ sie sich unter anderem durch die Decke eines Juweliers, ließen Uhren und Schmuck mitgehen. Die Männer gestanden. Auch einen Einbruch in einem Wohnhaus in Weinböhla. Doch sie erklärten dem Richter: „Von dort haben wir nur den Revolver und etwas Bargeld mitgehen lassen.“ Weil die Einbruchsopfer bei der Polizei behauptet hatten, dass teuere Uhren und mehr als 20 000 Mark Bargeld verschwunden seien, wurden sie gestern als Zeugen gehört – und verstrickten sich prompt in Widersprüche. „Die Kammer ging davon aus, dass die Angaben der Angeklagten zutreffender sind“, so Verteidiger Wissmann. Der Staatsanwalt muss nun prüfen, ob gegen Zeugen wegen Falschaussage oder Versicherungsbetruges ermittelt wird. Die Olsenbande indes wandert fast komplett hinter Gitter: Günter „Egon“ S. bekam fünf Jahre und sechs Monate, Sven T. drei Jahre und drei Monate, Jens S. bekam zwei Jahre auf Bewährung.

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